Whisky Guide Deutschland 2016

Er ist da: der neue Whisky Guide Deutschland 2016. Noch umfangreicher, noch informativer als im letzten Jahr. Auf der Interwhisky im Frankfurter Palmengartenhaus hat der Autor Heinrich Tacke die neue Auflage vorgestellt.

Foto: MargareteMarie


Seit 2007 erscheint der Whisky Guide Deutschland regelmäßig, und von Jahr zu Jahr ist er dicker geworden. Er reflektiert auf eindrucksvolle Weise die Entwicklung, die die Whisky-Szene in Deutschland in den vergangenen Jahren genommen hat.

Als "deutsche Whisky-Bibel" möchte Heinfried Tacke sein Werk aber auf keinen Fall verstanden wissen, wie er im Gespräch mit mir betont. Er sieht den Whisky-Guide Deutschland eher als eine "Vermessung der Whisky-Welt Deutschland". Seit Jahren  beobachtet, begleitet und betreut der Autor diese deutsche Whisky-Welt, die ihm im Laufe der Jahre besonders ans Herz gewachsen ist und die im Whisky Guide auch ihre verdiente Würdigung erfahren soll.

Werfen wir also einen Blick ins Buch: Was hat der Whisky Guide Deutschland zu bieten?

Foto: MargareteMarie


Fangen wir mit den Äußerlichkeiten an. Im Vergleich zum vergangenen Jahr wirkt der deutsche Whisky Guide etwas dünner, hat mit über 500 Seiten aber tatsächlich knapp 20 Seiten mehr. Die Umschlagklappe ist stabiler und hochwertiger geworden, der haptische Eindruck ist wunderbar weich und samtig. Es macht Spaß, dieses Buch in die Hand zu nehmen.

Wie schon im Vorjahr gibt es auf den ersten 60 Seiten interessante Beiträge, die eine kurzweilige Einführung in die Whisky-Welt bieten.  Besonders gut hat mir der "Erste-Hilfe-Kurs für fehlende Worte" gefallen, der dem Leser Mut machen möchte, seine eigene Sprache beim Beschreiben eines Whiskys zu finden. Denn jede Geschmacks- und Geruchsbeschreibung  ist immer auch eine sehr persönliche Betrachtung. Und auch die Liste mit Erläuterungen von Fachvokabular -erstellt von Karl Rudolf - bietet einem Einsteiger eine große Hilfe.

Neu ist auch ein Artikel, der in Zusammenarbeit mit Bernhard Schäfer entstand und den Whisky-Neuerscheinungen des vergangenen Jahres gewidmet ist. Das würde ich mir in Zukunft jedes Jahr wünschen. Etwas ratlos bin ich - wie schon bei der letzten Ausgabe - bezüglich der "ausgewählten Portraits" weltweiter Brennereien. Die Auswahl wirkt noch immer sehr willkürlich und unvollständig auf mich. Vielleicht wäre es sinnvoller, die "ausgewählten Portraits" mit interessanten Neuerscheinungen des vergangenen Jahres zu verknüpfen.


Foto: MargareteMarie


Der Hauptteil des Buches ist den Deutschen Whisky-Brennern sowie Whisky-Bars und Whisky-Shops in Deutschland gewidmet. Ein wichtiges Kriterium waren hierbei die persönliche Beratung vor Ort; online-Geschäfte wurden deshalb ausgeschlossen. Um in die Liste der Whisky-Bars aufgenommen zu werden, sollten mindestens 80-90 Whisky vorhanden sein.

Über 900 einschlägige Adressen hat Heinfried Tacke im Laufe der Jahre angesammelt und archiviert, inklusive detailierter Beschreibungen und Bewertungen, die fortlaufend erweitert und ergänzt werden. Mehr als 500 Top Adressen wurden in diesem Jahr aus diesem reichen Fundus ausgewählt und bieten eine einzigartige Sammlung zur Whisyk-Szene in unserem Land, die man in keinem anderen Whisky-Führer findet.

Abgerundet wird das Handbuch mit einer unfangreichen Sammlung von Adressen zu Clubs, Foren, Messen, Blogs, Magazinen, Terminen und ähnlichem.

Der Whisky-Guide Deutschland 2016 gefällt mir noch besser als die letztjährige Ausgabe, was auch an dem verbesserten Layout liegt. Wer sich für Whisky in Deutschland interessiert, kommt an diesem Buch nicht vorbei.

Heinfried Tacke. Pressefoto.


Kommentare

  1. Der Whisky Guide ist eine wirklich gute Alternative um sich etwas in der Welt der Whiskys einzulesen. Zwar finden aktuelle Ausgaben zumeist keinen Platz aber man kann diese ja mit bereits erschienenen Versionen vergleichen. Das Buch gibt es schon ewig und war und wird immer ein Standard Werk im Whisky Business bleiben. Man kann es auf jeden Fall empfehlen.

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